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Menschen, Familie & Freunde
Hallo Du – Wer bist du heute?
Es ist nun ein paar Tage her, da habe ich Ben beim Spielen beobachtet und bin gedanklich in meine Vergangenheit gereist. Es kamen Erinnerungen hoch – schöne / schlechte – für einen Augenblick war ich fern ab von dieser Welt und dem Jetzt und Hier.
Geht es euch nicht auch so, dass ihr manchmal zurück denkt, und überlegt was wohl aus dem ein oder anderen geworden ist? Man fragt sich warum der Kontakt abgebrochen ist, warum man sich plötzlich aus den Augen verloren hat, wie es wohl heute wäre …
Wisst ihr, mir sind in meinem Leben einige Menschen begegnet. Wenige davon, sind heute noch wichtige Bestandteile meines Lebens und so etwas wie Familie. Es gab auch Menschen die nur bestimmte Lebensabschnitte mit mir durchlebt haben und heute ihr Leben ohne mich führen. Auch gibt es Menschen, die mir beim Aufwachsen zugesehen haben und dann mehr und mehr aus meinem Leben verschwanden.
All diese Menschen gehör(t)en zu mir und meinem Leben.
Meine Schulzeit, die Pupertät. Mein Leben ist etwas anders gelaufen, als es sich meine Eltern gewünscht hätten. Ja, auch ich würde an einem bestimmten Zeitpunkt meines Lebens heute sehr wahrscheinlich einen anderen Weg einschlagen, aber vielleicht bin ich genau diese Abzweigung gegangen, um der Mensch zu werden,der ich heute bin. Es war nicht immer leicht, und schon gar nicht für meine Eltern, aber das werde ich an einer anderen Zeit und Stelle erzählen.
Was ich sagen möchte ist, dass ich es wichtig finde, auch hin und wieder in der Vergangenheit schwelgen zu dürfen. Auch ich habe sicher Fehler gemacht, auch ich habe Freundschaften von damals mit Füßen getreten, Menschen vor den Kopf gestoßen und sicherlich vernachlässigt. Aber ich bin auch der Mensch auf der anderen Seite, der vor den Kopf gestoßen, der allein gelassen wurde. Der einfach in Vergessenheit geraten ist.
Leider ist das so. Und sicher kennt auch ihr das.
So geht es uns doch sicher allen irgendwie?
Wer bist du heute?
Motorsport, Rennstrecke –
ein Traum wird wahr!
Ich war 12/13 Jahre alt. Da sehe ich mich auf einer Ladefläche eines Autos, in der Boxengasse beim Porsche Carrera Cup. Das Auto mit der Nummer 7. Ich sitze da und plötzlich sitzt der Fahrer des Autos neben mir, und ich darf seinen Helm halten. Mit ganz großen Augen und voller Stolz saß ich da. Ich bekam allerdings auch kein Wort heraus (glaube ich…?!) Ich war nicht nur mega Auto begeistert, ich fand in diesem jungen Alter natürlich auch diesen Fahrer toll. Ich weiß noch, das ich 2000 einen gefahrenen Rennreifen von ihm bekommen habe. Mit Unterschrift. Boah war ich stolz – ui ui ui.
Wenn mich nicht alles täuscht, könnte dieser Reifen sogar tatsächlich noch bei meinen Eltern im Keller liegen. (Ich werde suchen und berichten…)
UPDATE – 03.11.2019: Der Reifen ist gefunden! Es gibt ihn immernoch!

Nun, was aber viel viel faszinierender ist, ich habe mit diesem Menschen kontakt – wir haben uns anfangs Briefe geschrieben (ja, kaum zu glauben ihr Lieben, sowas gibt’s) und aus heiterem Himmel war plötzlich Funkstille. Ich wusste lange lange Zeit nicht warum und wieso. Und da hatte ich etwas dran zu knabbern – es war schon eine lange Zeit, die wir uns da aus den Augen verloren haben. Aber ich war hartnäckig, (…ich hoffe kein Stalker) ich glaube zu dem Zeitpunkt hatte ich immer mal wieder eine SMS geschrieben, an die Nummer die ich eben noch hatte und habe gehofft, früher oder später vielleicht doch eine Antwort zu erhalten, und eines Tages war es soweit – ich konnte es kaum glauben und war ganz aufgeregt. Wir schrieben uns wieder regelmäßig und trafen uns dann auch mal wieder. Wir sprachen über Gott und die Welt und es schien, als wäre alles wie immer.
Wir waren zwar beide älter geworden, hatten beide sehr viel erlebt, aber vom Gefühl war es wie damals, irgendwie vertraut. Ich kann wirklich nicht sagen, das wir uns unglaublich gut kennen und die dicksten Freunde sind/waren – aber auch heute habe ich das Gefühl, es gibt eine Verbindung zwischen uns. Wir haben uns immer sehr gut verstanden, konnten über vieles reden und lachen. Und ja, er gehört(e) zu meinem Leben, als Freund. Über diese Freundschaftsebene hinaus wäre es auch niemals gut gegangen. Es war aber auch nie ein Thema für uns und heute erst recht nicht. Mit der Zeit war er nämlich etwas schneller als ich – er hat seine Frau kennengelernt, ist Papa geworden – da habe ich mich wirklich ganz extrem für ihn gefreut.
Ich habe noch etwas länger suchen müssen, bis ich meinen Mister Right endlich gefunden habe, aber der gute Mann ist ja auch schon älter. lach – Nimm’s mir nicht übel, wenn du es lesen solltest. Heute nach 19/20 Jahren gibt es nach wie vor hin und wieder Kontakt – es ist nur leider wieder etwas eingeschlafen, was ich persönlich sehr schade finde, aber wer weiß, vielleicht treffen sich unsere Familien eines Tages und der Kontakt blüht wieder auf. Man soll die Hoffnung ja bekanntlich nicht aufgeben. Es würde mich sehr freuen.
“Der 1. Liebeskummer”
Du warst diejenige die ihn mir ausreden wollte. Er war derjenige der mir mein Herz brach. Wir haben uns in Willingen das erste mal getroffen, ich verliebt über beide Ohren in einen Typen der mich lieber hinhielt, als es ernst zu meinen. Ich wollte es nicht sehen, aber du warst da. Wir haben eine Freundschaft aufgebaut – eine Brieffreundschaft. Es war toll. Wir hatten uns so unglaublich viel zu schreiben. Haben uns aber in der Tat, ich glaube nur zwei Mal gesehen. Richtig? Ich weiß noch wie ich fast täglich zum Briefkasten bin und mich immer tierisch gefreut hatte, wenn Post von dir kam.
Wir haben uns ganz wunderbar verstanden und ich war froh einen solchen Menschen in meinem Leben zu haben. Du hast mir alles erzählen können, genau wie ich dir. Das tat immer sehr gut. Gerade in der Zeit wo es mir so mies ging – wo ich abrutschte, tat es gut, dass du “da” warst. Genau so stand ich auch einer etwas turbulenteren Zeit in deinem Leben bei. Die war nicht nur aufregend – die kostete sehr viel Kraft. So haben wir uns gegenseitig immer irgendwie versucht Mut zu machen. Durch das Schreiben konnten wir uns Luft machen. Alles verarbeiten.
Ich glaube ich habe mich dafür nie so richtig bei dir bedankt. Wir hatten dann noch eine ganze Zeit Kontakt, und dann ist es still geworden. So richtig weiß ich heute gar nicht mehr woran es lag. Ich weiß es gibt Dich bei Facebook – aber ich habe mich nie wirklich getraut dich anzuschreiben. Zu fragen wo du heute steckst und wie es dir ergangen ist. Vielleicht finde ich meinen Mut wieder – und ich werde dir schreiben.
Nun sage ich aber an dieser Stelle von Herzen Danke – danke, dass Du ein Teil meines Lebens warst und mich ein Stück begleitet hast.
Das sind zwei sehr einschneidende Begegnungen / Situationen in meinem Leben. Und es gibt noch so viele mehr.
Deswegen folgt nächste Woche Teil 2 dieser Serie “Wer bist du heute?“
Denise
•2 Jahren ago
Hallo Jessy,
ich sitze gerade im Freibad und dann erschien dein Blogeintrag und ich habe ihn um bei Keks und Brötchen mit meinem Sohnemann und meinem Freund gelesen.
Dabei bin ich gerade dabei meinem Sohn das Schwimmen beizubringen… man bin ich auch alt geworden und es ist so viel passiert….
Da kommen doch auch einige Erinnerungen hoch, was war zu der Zeit bei mir los und wie war es zwischen uns. Ich habe dich immer sehr gemocht und obgleich mir auch deine schwere Zeit in Erinnerung hoch kam, kam mir nicht eine schlechte Situation zwischen uns hoch. Auch viele Jahre, wenn auch nie super eng aber gut, haben wir uns verstanden und auch du warst für mich in einige schweren Situationen da. Dass warst du vor allem immer ehrlich und herzlich. Danke Dir dafür :-*
Liebe Grüße
Denise MaySonne
Jessy
•2 Jahren ago
Das stimmt – Danke für die lieben Worte! :-*
Wir haben in der Tat schon viel erlebt… wahnsinn, wenn man so ein bisschen kramt und was da alles gedanklich wieder hochkommt.
Schön, dass es Dich gibt! Genießt den sonnigen Tag 🙂
Katharina
•2 Jahren ago
Hej 🙂
Ach, was ein toller Beitrag, Jessy. Ich schwelge auch oft und gerne in der Vergangenheit. Seit den Kindern tatsächlich ganz besonders. Was wäre, wenn..? frage ich mich auch sehr oft. Die Zeit mit dir war für mich damals sehr intensiv. Es ist ein Teil von mir und ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung. Genauso für unsere Eltern, dass die das einfach mitgemacht haben! Irre, wenn ich das jetzt aus Mama-Sicht betrachte.. dass wir quer durch Deutschland gefahren sind, um ganz fremde Menschen zu treffen oder sogar dort zu übernachten! 0.0
Vielen Dank für den Ausflug in die Vergangenheit :]
Liebe Grüße
Katharina